Beschreibung
War der Keltenfürst vom Glauberg ein Jäger? Einige Beigaben in seinem Grab lassen diesen Schluss zu. Am sichersten erscheint dabei die Deponierung von drei Pfeilen. Die eisernen Spitzen, an denen sich sogar noch Reste der Holzschäfte befanden, lagen aber nicht isoliert im Grab. Zahlreiche Lagen aus Holz, Leder und Stoff verweisen auf einen aufwendig konstruierten Köcher, der seine Stabilität primär einer Röhre aus Pappelholz verdankte. Vom Bogen selbst fand der Restaurator nur noch mit feinsten Ritzmustern verzierte Holzbröckchen. Ihre Lage erlaubt zusammen mit der rekonstruierbaren Länge der Pfeile eine Annäherung an die einstige Bogenform. Diese geschwungene Form und eine geschätzte Länge von etwa 120 Zentimetern erinnern an Waffen der Ureinwohner Nordamerikas. Sie sind somit ein Beleg für die Praxistauglichkeit des Bogens, den der Keltenfürst wohl vor allem bei der Jagd zu schätzen wusste.